Mehrere Stunden kann die Wanderlibelle in der Luft bleiben und weite Strecken zurücklegen, bis zu mehreren Tausend Kilometern. Damit macht die Libelle des Jahres 2021 ihrem Namen alle Ehre.
In Europa wurde sie erst in den vergangenen Jahren nachgewiesen – eine Folge der Klimaveränderungen, sagen Wissenschaftler. Die erste Beobachtung in Deutschland gelang 2019 einem Wissenschaftler in einem Tagebauloch in der Lausitz. Normalerweise zieht die Wanderlibelle in riesigen Schwärmen zwischen Afrika und Asien hin und her, um die Monsunregen zu nutzen und immer gerade dort anzukommen, wo dadurch passende Fortpflanzungsgewässer entstanden sind. Ihr Lebensraum hierzulande sind wärmebegünstigte Gewässer, häufig temporäre Gewässer, Pfützen, Tümpel, aber auch Teiche etwa in Kleingärten.
Um sich an wechselnde Wetterbedingungen anpassen zu können, entwickelt sich die Wanderlibelle im Rekordtempo: Gerade einmal 35 bis 38 Tage dauert es vom Ei bis zum ausgewachsenen Insekt.