Kleingartenverein Herthasee e.V.

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Verfasst am 01.12.2023 um 11:06 Uhr

Stierkäfer ist Insekt des Jahres 2024

Der wahrlich imposant aussehende talentierte Tunnelbauer und Kotroller wurde vom Kuratorium „Insekt des Jahres“ unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Thomas Schmitt, Senckenberg Deutsches Entomologisches Institut in Müncheberg, gekürt. Der schwarz glänzende Stierkäfer (Typhaeus typhoeus) gehört mit 14 bis zu über 20 Millimetern zu den größeren Käferarten Deutschlands und ist dank seiner fleißigen Arbeit unverzichtbar für unser Ökosystem.

Foto: Alexander Gödecke/NABU-naturgucker.de

Der Stierkäfer verwertet den Kot von Pflanzenfressern und trägt dadurch maßgeblich dazu bei unsere Böden zu verbessern, wie der NABU zu berichten weiß. Dies geschehe durch die Nährstoffe im Kot selbst sowie auch durch die Tunnelgänge, die die Erde zusätzlich belüften. Zudem helfe der Käfer durch seine fleißige Arbeit dabei Pflanzensamen zu verteilen, Treibhausgase zu reduzieren und dass sich weniger parasitische Würmer und Fliegen entwickeln können.


Seinen Namen hat er seinem „Geweih“ zu verdanken. Allerdings besitzen nur die männliche Tiere die drei „Hörner“, von den die beiden seitlichen den Kopf überragen können. Die Weibchen schmückt stattdessen ein schmaler Kiel und außen jeweils ein kleiner Höcker. Die Flügeldecken des Mistkäfers zeichnen sich durch längliche gepunktete Rillen aus. Damit der Stierkäfer außerdem gut seine Tunnel graben kann, sind seine Grabbeine bedornt, berichtet der NABU.


Der Stierkäfer ist von Nordafrika über West- und Mitteleuropa bis ins Baltikum verbreitet. Am liebsten lässt er sich in Heidegebieten und lichten Kiefernwäldern mit Sandboden nieder. Auf seinem Speiseplan steht der Kot pflanzenfressender Tiere. Im sandigen Untergrund baut er Tunnel für seine Brutkammern zu bauen, die die Böden durchlüften und auflockern.


Tunneleingang des Stierkäfers. Foto: NABU/Werner Schulze

In einer der Brutkammern wird Kot zu einer Pille geformt, neben die das Weibchen dann ein Ei ablegt. Die daraus schlüpfende Larve ernährt sich  von der Kotpille. Der Nachwuchs ist nach rund einem Jahr erwachsen. die Stierkäfer sind nachtaktiv, können aber auch an frostfreien Wintertagen tagsüber gut beobachtet werden.


Der Lebensraum des Käfers geht immer mehr verloren. Zudem setzt ihm der pauschale Einsatz von Entwurmungsmitteln bei Weidetieren zu, wie der NABU mitteilt. Denn diese Mittel sind auch für den Stierkäfer giftig. In Deutschland gilt der kotessenden Mistkäfer nicht als gefährdet, jedoch gebe es regionale Unterschiede. 


Mehr Infos zum Stierkäfer finden Sie unter: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/kaefer/34249.html